Lawinen.report

Donnerstag 03.12.2020

Veröffentlicht am 09.12.2020 um 09:37


Gefahrenstufe


Lawinenproblem
Nassschnee


Spontane nasse Lawinen sind ab dem Morgen wahrscheinlich.

Nassschnee ist die Hauptgefahr.

Die Gefahr von Nass- und Gleitschneelawinen steigt im Tagesverlauf an und erreicht die Stufe 4, "groß". Mit der tageszeitlichen Erwärmung und der Sonneneinstrahlung steigt die Auslösebereitschaft von nassen Lawinen vor allem an steilen Hängen unterhalb der Waldgrenze markant an. Die Schneeoberfläche ist kaum gefroren und weicht schon am Vormittag auf. Nach klarer Nacht herrschen am Morgen allgemein recht günstige Verhältnisse, dann steigt die Gefahr von Nass- und Gleitschneelawinen an. Auch am Vormittag sind einzelne, mit der Intensivierung der Niederschläge dann vermehrt nasse Lawinen zu erwarten. An steilen Südost-, Süd- und Südwesthängen und in tiefen und mittleren Lagen sind mit der Erwärmung zahlreiche mittlere bis große spontane nasse Lawinen zu erwarten. An Sonnenhängen verbreitet große Gefahr von Nass- und Gleitschneelawinen. Mit der Abkühlung nimmt die Lawinengefahr gegen Abend allmählich ab.

Schneedecke

Tendenz


Gefahrenstufe


Lawinenproblem
Altschnee


Schwacher Altschnee

Schwacher Altschnee vor allem an steilen Schattenhängen. Ausgeprägte Schwachschichten im oberen Teil der Schneedecke können vor allem an steilen Schattenhängen vereinzelt schon von einzelnen Wintersportlern ausgelöst werden. Dies vor allem im selten befahrenen Gelände sowie an eher schneearmen Stellen oberhalb der Waldgrenze. Lawinen können bis in tiefe Schichten durchreißen und eine gefährliche Größe erreichen. Ausgeprägte Schwachschichten im Altschnee erfordern eine defensive Routenwahl. Einzelne Wummgeräusche können auf die Gefahr hinweisen.

Schneedecke

gm.1: bodennahe schwachschicht
gm.4: kalt auf warm / warm auf kalt

Die Altschneedecke ist stellenweise störanfällig. Dies vor allem an steilen Schattenhängen oberhalb von rund 2000 m. Der obere Teil der Schneedecke ist ungünstig geschichtet, mit einer aus lockerem Schnee bestehenden Oberfläche, die auf einer kaum tragfähigen Schmelzharschkruste liegt. Der untere Teil der Schneedecke ist kantig aufgebaut und schwach. Fernauslösungen sind vereinzelt möglich. Die Meldungen der Beobachter und Beobachtungen im Gelände bestätigen den an steilen Schattenhängen ungünstigen Schneedeckenaufbau. Die meteorologischen Bedingungen begünstigen eine deutliche Schwächung der oberflächennahen Schneeschichten.
Die Schneedecke ist im Nordosten und im Nordwesten störanfällig.

Tendenz


Gefahrenstufe


Lawinenproblem
Gleitschnee


Gleitschneelawinen sind zu erwarten.

Vorsicht in Hängen mit Gleitschneerissen. Mit dem Regen steigt die Auslösebereitschaft von Gleitschneelawinen an allen Expositionen in tiefen und mittleren Lagen rasch an. Es sind jederzeit zahlreiche Gleitschneelawinen möglich, vereinzelt auch große. Einzelne Gleitschneelawinen können auch in der Nacht oder am Morgen abgehen. Exponierte Verkehrswege und exponierte Siedlungen können gefährdet sein. Die Gleitschneelawinen können vereinzelt ziemlich groß werden und exponierte Verkehrswege stellenweise gefährden.

Schneedecke

gm.2: gleitschnee

Mit milden Temperaturen und Regen bis in hohe Lagen entstand in den letzten zwei Tagen eine ungünstige Lawinensituation. Die Schneedecke ist recht homogen, mit einer Schmelzharschkruste an der Oberfläche. Der untere Teil der Schneedecke ist feucht. Die Schneedecke ist komplett durchnässt. Es gingen an Böschungen und Grashängen zahlreiche meist kleine Lawinen spontan ab. Gleitschneelawinen können zu jeder Tages- und Nachtzeit abgehen. Die Bedingungen verhindern eine deutliche Verbesserung der Bedingungen.

Tendenz


Gefahrenstufe


Lawinenproblem
Triebschnee


Frischer Triebschnee ist die Hauptgefahr.

Seit dem Morgen blies der Wind verbreitet in Kammlagen stark. Der teilweise starke Wind verfrachtet den Altschnee. Im Tagesverlauf wachsen die zuvor kleinen Triebschneeansammlungen nochmals an. Mit zunehmend stürmischem Wind aus nordwestlichen Richtungen entstehen seit Montag besonders in Kammlagen sowie oberhalb der Waldgrenze flächige Triebschneeansammlungen. Die Gefahrenstellen liegen vor allem an Triebschneehängen aller Expositionen oberhalb von rund 2200 m sowie an Übergängen von wenig zu viel Schnee. Die frischen Triebschneeansammlungen liegen vor allem in Kammlagen, Rinnen und Mulden. Verbreitet entstehen leicht auslösbare Triebschneeansammlungen. Die teils großen Triebschneeansammlungen können besonders an den Expositionen Ost über Süd bis West oberhalb der Waldgrenze schon von einzelnen Wintersportlern leicht ausgelöst werden. Dies vor allem in ihren Randbereichen.

Schneedecke

Tendenz


Gefahrenstufe


Lawinenproblem
Neuschnee


Spontane Lawinen sind zu erwarten.

Der Neuschnee der letzten zwei Tage bildet die Hauptgefahr.

Der Neuschnee der letzten zwei Tage bildet die Hauptgefahr. Er kann an allen Expositionen oberhalb der Waldgrenze leicht ausgelöst werden oder spontan abgleiten. Der Neuschnee kann besonders an den Expositionen West über Nord bis Süd oberhalb der Waldgrenze von einzelnen Wintersportlern ausgelöst werden. Bis am Morgen fallen verbreitet oberhalb von rund 1800 m 50 cm Schnee, lokal bis zu 70 cm. Vor allem in den Hauptniederschlagsgebieten sind mit der Intensivierung der Schneefälle zahlreiche mittlere und vereinzelt große Schneebrettlawinen zu erwarten. Mit Neuschnee und teils stürmischem Wind entstehen im Tagesverlauf an allen Expositionen teils große Triebschneeansammlungen. Die Verhältnisse abseits der Pisten sind gefährlich. Temporäre Sicherheitsmaßnahmen können nötig werden.

Schneedecke

gm.5: schnee nach langer kälteperiode
gm.8: eingeschneiter oberflächenreif

Bis am Morgen fallen verbreitet oberhalb von rund 1800 m 50 cm Schnee, lokal bis zu 70 cm. Der Neuschnee kann an allen Expositionen oberhalb der Waldgrenze leicht ausgelöst werden oder spontan abgleiten. Die Neuschneeauflage ist weich. Ausgeprägte Schwachschichten im oberen Teil der Schneedecke sind nur schwer erkennbar. Der Neuschnee wird im Bereich der Waldgrenze auf Oberflächenreif abgelagert. Lawinen können sehr leicht in tieferen Schichten ausgelöst werden. Oberhalb der Waldgrenze Der untere Teil der Schneedecke ist kantig aufgebaut und schwach. Der Neuschnee liegt verbreitet auf einer schwachen Altschneedecke.

Tendenz


Gefahrenstufe



Es herrschen allgemein recht günstige Verhältnisse.

Es herrschen allgemein recht günstige Verhältnisse. Lawinen können vereinzelt noch mit großer Belastung ausgelöst werden, sind aber meist klein. Dies besonders im extremen Steilgelände sowie an Übergängen von wenig zu viel Schnee wie z.B. bei der Einfahrt in Rinnen und Mulden. Sonst können Lawinen teilweise ausgelöst werden.

Schneedecke

Tendenz